Komplexe physikalische Entstauungstherapie (KPE)
Die KPE ist das Mittel der Wahl zur Behandlung des Lymphödems und wird in zwei sich unmittelbar anschließende Phasen unterteilt. Die Entstauungsphase soll das Krankheitsbild verbessern. Die gestaute Lymphe wird durch fachmännische Massagen zum Abfließen gebracht, verhärtetes Gewebe kann sich lockern, das Lymphsystem wird aktiviert und zum “richtigen” Arbeiten angeregt. Unterstützt wird dies durch die richtige Pflege der Haut, ggf. Wundversorgungen, Hygienebehandlungen, Ganzkörperdrainage, Kompressionsbandagen und spezielle regelmäßige Gymnastik. Die erste Phase erfolgt am Anfang fünf mal pro Woche.
In der Erhaltungsphase soll der Fortschritt der ersten Phase erhalten werden. Hier ist es wichtig, weiterhin “am Ball” zu bleiben, so dass es keine Rückschläge gibt. Diese Phase ähnelt der ersten Phase, allerdings können nun für die Kompressionstherapie auch die einfacher anzuwendenden maßangefertigter und meist flachgestrickten Kompressionsstrümpfe anstelle der strammen Bandagen genutzt werden. Auch hier ist regelmäßige Gymnastik wichtig. Es sind nun nur noch zwei Behandlungen pro Woche notwendig.
Bei einer strikten Einhaltung der KPE kann eine Verschlechterung des Lymphödems aufgehalten werden. Daher ist für den Behandlungserfolg die engagierte Mitwirkung des Betroffenen unumgänglich.